Bitte teilen Sie diese dringenden Informationen!

21. AZK – Klaus Scheidsteger „30 Jahre Lobbyismus gegen kritische Mobilfunkforschung“

11. September 2025 | Informationen

30 Jahre Lobbyismus gegen Mobilfunkkritik

Klaus Scheidsteger im AZK-Vortrag

Der deutsche Filmemacher Klaus Scheidsteger hat in einem eindrucksvollen Vortrag die Geschichte eines drei Jahrzehnte währenden Lobbyismus beleuchtet – gegen unabhängige Forschung zu den Risiken der Mobilfunktechnologie. Sein Fazit: Wissenschaft, Politik und Industrie arbeiten Hand in Hand, wenn es darum geht, kritische Stimmen kleinzuhalten und Risiken zu verharmlosen.

Wer ist Klaus Scheidsteger?

Scheidsteger studierte Journalistik in Dortmund, arbeitet seit den 1980er-Jahren als freier Autor und Filmemacher. Spätestens seit seiner Dokumentation „Handys vor Gericht“ (2006) gilt er als einer der wichtigsten Kritiker der Mobilfunkindustrie. Mit seinem späteren Film „Thank you for calling“ und dem aktuellen Werk „Das digitale Dilemma“ (Mai 2024) zeigt er, wie tief die Verflechtung von Lobbyismus und Wissenschaft reicht.

Das Muster: Studien diskreditieren, Risiken kleinreden

Der Vortrag macht deutlich, dass es ein wiederkehrendes Schema gibt:

  1.  Unliebsame Forschungsergebnisse – etwa Hinweise auf DNA-Schäden oder Krebsrisiken werden sofort angegriffen.
  2. Wargaming-Strategien: Forscherinnen und Forscher werden persönlich diffamiert, ihre Glaubwürdigkeit gezielt zerstört.
  3. Besetzung von Gremien: Institutionen wie WHO-Projekte oder die ICNIRP sind mit industrienahen Experten durchsetzt.
  4.  Öffentliche Verharmlosung: Behörden und Medien übernehmen industriefreundliche Deutungen – Risiken erscheinen als „nicht bewiesen“.

Historische Beispiele

  • Henry Lai (USA, 1990er Jahre): Zeigte DNA-Strangbrüche – wurde massiv angegriffen.
  • George Carlo (Wireless Technology Research): Sollte Risiken ausschließen, fand aber Probleme – verlor Unterstützung der Industrie.
  • REFLEX-Studie (Europa, 2000er Jahre): Zeigte Zell- und Gen-Schäden. Wurde durch Medienkampagnen diskreditiert, obwohl Fälschungsvorwürfe später widerlegt waren.
  • Ramazzini-Institut & NTP-Studie (USA): Neuere Langzeitstudien bestätigen Risiken – trotzdem kein Umdenken in der Regulierung.

Aktuelle Forschungsergebnisse

Besonders brisant sind neue Daten aus der ATHEM-3-Studie:

  • Menschen in der Nähe von Mobilfunkantennen zeigen deutlich mehr Schlafstörungen.
  • Chromosomenanalysen deuten auf DNA-Schäden hin, die sich über Jahre summieren können.

Damit steht laut Scheidsteger außer Zweifel, dass Mobilfunkstrahlung biologische Effekte hat – und zwar nicht erst in ferner Zukunft, sondern im Alltag hier und jetzt.

Strukturelle Probleme

Scheidsteger kritisiert vor allem die ICNIRP, die internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung. Ihre Grenzwerte orientieren sich nur an thermischen Effekten (Erwärmung des Gewebes) und ignorieren die Fülle biologischer Studien. Auch WHO-Projekte oder EU-Kommissionen übernehmen diese engen Maßstäbe – mit dem Ergebnis, dass die Bevölkerung im Glauben gelassen wird, alles sei sicher.

Persönliche Erfahrungen

Scheidsteger selbst wurde zum Ziel von Diffamierungen. Ihm wurde unterstellt, er arbeite für Firmen oder extremistische Gruppen. Seine Filme wurden als „Angstmache“ abgetan. Dennoch fand er in der Schweiz und international zahlreiche Unterstützer, die seine Arbeit verbreiten.

Fazit und Ausblick

Der Vortrag von Klaus Scheidsteger ist ein eindringlicher Weckruf:

  • Mobilfunk birgt Risiken, die seit Jahrzehnten bekannt sind.
  • Lobbyismus verhindert unabhängige Aufklärung.
  • Die Öffentlichkeit wird systematisch getäuscht.

Er fordert einen Paradigmenwechsel: unabhängige Forschung, transparente Gremien, und einen präventiven Ansatz beim Ausbau neuer Technologien wie 5G.

👉 Mehr zum Thema in seinem aktuellen Film „Das digitale Dilemma“, der seit 2024 online verfügbar ist.

Den Vortrag auf kla.tv ist inzwischen in 33 Sprachen übersetzt – schauen Sie ihn an und teilen Sie diese Informationen!