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Die nicht ganz so kurze Kurzbiografie über Klaus Scheidsteger

7. Mai 2025 | Filmemacher

Die nicht ganz so kurze

Kurzbiografie über Klaus Scheidsteger

Ein Beitrag aus dem Magazin „Heilkunde 2|25“

In meiner Arbeit als Fernsehreporter, Filmemacher und Produzent durfte ich das TV-Geschäft von innen kennenlernen. Im Rahmen meines Journalistikstudiums an der Uni Dortmund absolvierte ich nach bestandenem Vordiplom ein 18-monatiges Volontariat, vor allem beim Westdeutschen Rundfunk in Köln.

Dies zu einer Zeit (1978/79), als das Medium  Film  meist  noch  über 16-mm-Zelluloid, also ein Material, das vor der Weiterverarbeitung zunächst im Labor entwickelt werden musste, ablief. Damals wurde der Ton zum Film separat von Toningenieuren aufgenommen und später am Schneidetisch synchron zum Bild angelegt. Dazu brauchte es die berühmte «Klappe»: Wenn das entsprechende Bild des Moments, wenn die Klappe zusammenfällt, vom Kameramann eingefangen worden und der dazugehörige Ton des Zusammenfallens der Klappe hörbar war, liefen Bild und Ton fortan synchron und die Cutterin konnte die entsprechende Szene zunächst mit ihren Händen bearbeiten. Es handelte sich also in gewisser Weise um eine haptische Wahrnehmung des Materials. Unter Haptik versteht man das tastende Begreifen, also Wahrnehmung durch aktive Erkundung …

Mit der Zeit hielten Videoformate Einzug in den Film- und Fernsehalltag – zunächst analoge, später digitale Systeme. Und heutzutage kann das Smartphone Bilder in Kinoqualität liefern. Und anschliessend reicht ein Laptop zur Filmbearbeitung mit Special Effects vom Feinsten. Sowie neuerdings mit verführerischen Optionen zur Manipulation durch künstliche Intelligenz. Kein Wunder, dass die Faszination der technischen Möglichkeiten grade bei jungen Menschen überwiegt. 

Ein befreundeter Orthopäde erzählte mir von einem Vortrag, den er vor Medizinstudierenden gehalten hatte. Die Universität Bielefeld hatte ihn eingeladen, um einen Ausblick auf die Zukunft der Medizin in seinem Fachgebiet zu geben. In seinem Vortrag sprach er über die Bedeutung der haptischen Wahrnehmung – also das Erfühlen eines Problems – als eine Fähigkeit, die den guten Mediziner auszeichnet und die keine Maschine ersetzen kann. Doch kaum hatte er das gesagt, wurde er ausgepfiffen!

Die «Generation Angst», wie ein aktueller Bestseller unseren Nachwuchs bezeichnet, scheint den Kontakt zum Spüren verloren zu haben. Erfühlen – das war gestern. Heute liefert die Maschine das Bild zur Problemerkennung.

«Digital Natives» werden die jungen Menschen genannt, die mit den digitalen Spielzeugen aufgewachsen sind. Das Leben der meisten jungen Menschen verläuft wie selbstverständlich Smartphone-gesteuert ab. 

Wirtschaftsinteressen vor Verbraucherschutz 

Als Apple-Chef Steve Jobs 2008 das weltweit erste iPhone präsentierte, konnte wohl selbst der geniale Marketing-Guru nicht ahnen, was Apple durch den kleinen Alleskönner mittel- und langfristig auf den Weg bringen würde. Das Smartphone katapultierte die Welt, vor allen Dingen die der Digital Natives, in eine völlig neue Dimension. Das allgemeine Nutzerverhalten steigerte sich fortan um ein Vielfaches. Wer beim einfachen Handy der ersten Generationen in den 90er-Jahren und Anfang der 2000er-Jahre insgesamt rund 30 Minuten Telefonieren pro Tag auswies, galt seinerzeit bereits als «heavy user», sprich Vieltelefonierer.

Durch die Einführung des Smartphones steigerte sich das Nutzerverhalten stetig und kontinuierlich auf vier bis zehn Stunden täglich!

Denn über das iPhone und die schnell folgenden Smartphone-Modelle der Konkurrenten konnten plötzlich E-Mails empfangen werden und «Social Media» wie Facebook, Instagram, Twitter und Co. hielten Einzug in die rund um die Uhr erreichbare, brav und sorgenfrei konsumierende Welt.

«Die App für alle Fälle» erleichterte scheinbar das Leben, es entstand ein unendlicher  digitaler  Datenfluss,  in dem persönliche Daten und Konsumverhalten – ohne jedweden politischen Weitblick auf mögliche Konsequenzen – erfasst wurden.

Fomo

So entwickelte sich ein ungebremster Hype und gleichermassen ein soziales Phänomen primär unter den jungen Menschen: FOMO (fear of missing out) nannten englische Soziologen bereits 2013 das andere Phänomen der Angst, nämlich die, etwas zu versäumen und dadurch den sozialen Anschluss unter Gleichgesinnten zu verpassen!  

Parallel zur Technik entwickelte sich ein unendliches Feld der Wissenschaft, ta ten sich durch die Auswüchse der sogenannten digitalen Revolution reizvolle neue Forschungsfelder auf.

Hinter den Kulissen begann in gewisser Weise ein Wettlauf zwischen Hase und Igel. Immer wenn ein unabhängiges Forscherteam eine Studie mit möglichen Gesundheitsproblemen veröffentlichte, legte eine industrienahe Forschung den Mantel der Verharmlosung darüber.

Bei einem derartigen Wachstumsmarkt waren Probleme unerwünscht und so floss ein Teil der satten Industriegewinne in die eigene, beschwichtigende Forschung, wurden Schlüsselpositionen in den internationalen Gremien industriefreundlich besetzt und die Medien mit lukrativen Werbeanzeigen und Spots geködert. 

«Themenführerschaft» nennt sich so was und die Mobilfunkindustrie lacht sich ins Fäustchen. Umsatz und Einfluss der Big Players stiegen ins Un­ermessliche. Wer nicht mitmacht beim Hype, kann nur ein Aluhutträger, Verschwörer oder Zukunftsverhinderer sein.

Die Sucht

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